Als ich „Das Café am Rande der Welt“ von John Strelecky letztes Jahr las, war ich so begeistert von dem Buch, dass ich sofort eine Rezension schreiben wollte. Allerdings hielt mich noch etwas ab. Was genau lest ihr unter dem Punkt „Kritik am Autoren“ weiter unten.
Erst einmal aber zum Buch selber: Das Buch ist sehr schön zu lesen. Die Kapitel sind klein, so dass sie eher einmal in Momenten kurzer Zeit gelesen werden. Die Sprache ist sehr einfach und damit die Geschichte schnell zu lesen – also genau das richtige für einen Selten- und Langsamleser wie mich 😉
Die Story von „Das Café am Rande der Welt“
Es geht um den Manager John, der in seinem Leben von einem Termin zum anderen hetzt. Nach einer Vollsperrung auf einer Autobahn muss er eine Umleitung fahren und landet schließlich im Café am Rande der Welt. Während er dort isst, wird sein Leben durch philosphische Gespräche mit der Kellnerin Casey und dem Koch Mike hinterfragt. Dabei dreht es sich um die drei Kernfragen:
Warum bist du hier?
Hast du Angst vor dem Tod?
Führst du ein erfülltes Leben?
Es geht im Endeffekt um persönliches Glück und ein zufriedenes Leben und wie es erreicht werden könnte. Also den Sinn des Lebens.
Fazit zu „Das Café am Rande der Welt“
Mit philosophischen Grundfragen und der sokratischen Methode – Dialog zwischen einem Fragesteller und einem Antworter – kommt die Hauptfigur und damit der Leser der Selbstfindung und dem richtigen Weg für sein Leben immer näher.
Natürlich kann das Buch dem Leser keine Antwort auf seine Sinn-Fragen geben, seine Lebensituation analysieren und ihm sagen, wie er sein Leben gestalten muss, um glücklich zu werden. Allerdings wird das Leben in der heutigen Zeit mit immer weniger „gut genutzter“ Zeit hinterfragt und Anregungen gegeben, wie es aussehen könnte. Auch wird öfter auf den Punkt eingegangen, wieso eine Person sich nicht traut, einfach ihre Träume umzusetzen.
Im Übrigen sind auch einige Ideen meiner Bucket List von dem Buch inspiriert bzw. ich ermutigt worden, sie überhaupt aufzuschreiben und somit anzugehen 🙂
Genauso habe ich inzwischen meinen Zweck der Existenz definiert.
Kritik am Autoren John Strelecky
Wie im ersten Absatz erwähnt, hatte ich letztes Jahr schon überlegt, ob ich das Buch überhaupt vorstelle. Ich finde das Buch nach wie vor gut. Allerdings habe ich ein wenig über den Autor John Strelecky nachgeforscht, der inzwischen eine Art Selbstfindungskurse in allen möglichen Ländern zu einem hohen Preis anbietet. Ich wollte das Geldscheffeln mit den Sorgen von Menschen nicht unterstützen. So wie das Buch geschrieben ist, hätte ich mehr Altruismus erwartet, mehr „ich helfe den Menschen sich zu finden“. Es wirkt für mich auf den ersten Blick leider anders – ich weiß, ich bin ein wenig naiv 😉 Ich finde allerdings, dass das Buch seinen Preis wert ist und gute Denkanstöße geben kann. Mit dem Kritik am Autor-Block habe ich auch kein schlechtes Gewissen mehr, für das Buch Werbung zu machen 🙂
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Für den Fall, dass ihr das Buch gelesen habt: Wie fandet ihr es? Falls ihr euch allgemein mit dem Thema beschäftigt: Habt ihr noch irgendwelche Buchempfehlungen? Wie lebt ihr euer Leben? Seid ihr zufrieden?
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Tina hat es gelesen, auch den zweiten, wesentlich längeren Teil und fand es gut. 😉
Den zweiten Teil habe ich gerade und finde den auch echt super bisher. Ich werde da auch noch einmal drüber schreiben 🙂
Ich bin das Buch gerade durch und mehr als nette Denkanstöße bietet es mir leider nicht.
Was mich besonders stört ist die – ich nenne es einfach mal arrogante Sicht auf das Lösen von Missständen, wie z.B. die offene Frage „was mache ich hier und was ist der Sinn meiner Existenz“. Denn das vorletzte Kapitel bringt die Einstellung des Autors gut zur Geltung: „jeder Mensch ist Autor seiner Geschichte“. Das ist eine sehr ökonomische Sichtweise: input=output. Ich handle (bzw ich traue mich den ZDE,Zweck der Existenz zu verwirklichen) und dann wird sich was ändern. Aber so einfach sehe ich das nicht und spätestens hier fängt die große Diskussion an, ob der Mensch frei ist im Handeln oder nicht bzw inwiefern ist er es.
Menschen aus der dritten Welt, Menschen in Armut, Krieg und/oder Krankheiten haben kaum Möglichkeiten den ZDE zu erfüllen, egal wie mutig sie sind, sich der Konsum- und Zwanggesellschaft zu widersetzen.
Ich würde mich über weitere Denkanstöße freuen.
Gilbert
Danke für deinen Kommentar. Das ist ein Punkt, den ich definitiv als kritisch ansehe. Es klingt zu einfach. Wenn es so einfach wäre, würden es viele Menschen „einfach“ machen.
Einige können es auch nicht schnell ihr Leben umkrempeln, da sie noch Verantwortung für andere Menschen haben bzw. Verpflichtungen wie Familie. Das Buch – wie auch sein Nachfolger – motiviert mich in einer gewissen Form, aber der Weisheit letzten Schluss ist das Buch nicht. Ich habe dadurch den für mich richtigen Weg leider auch noch nicht gefunden.