In Kilkenny sollten wir durch einen glücklichen Zufall am Abend die Geschichte der Hexe Alice Kyteler hören. Aber dazu später mehr und weiter unten. Zuerst machten wir uns auf den Weg nach Kilkenny und hielten bei der „Brownshill Portal Tomb“ einem sogenannten Dolmen. Hier wurden in der Steinzeit Begräbnisrituale durchgeführt.
In Kilkenny kamen wir im Bridgeview B & B unter. Unser erstes Sightseeing Ziel in der Stadt war Kilkenny Castle. Es sieht von außen allerdings interessanter aus, als es drinnen ist. Auch wenn es im Inneren gut restauriert wurde und die Schritte dieser Restauration gut dokumentiert wurden.
Kilkenny verfügt auch über eine Menge schöner Kirchen und Kathedralen, die wir uns alle zumindest von außen ansahen. Die sehr beeindruckende Sankt-Cainnech-Kathedrale war leider schon geschlossen. Hier hätten wir sonst die Möglichkeit gehabt von einem hohen Turm auf Kilkenny herunter zu blicken. So machten wir nur von außen Fotos – na könnt ihr den Knoten-Knut auf dem Hochkantfoto entdecken? Ich hoffe, ihr wisst, dass ihr bei Klick eine vergrösserte Version des Bildes angezeigt bekommt 🙂
Der eine Ring
In Kilkenny kaufte ich mir in einem Touristenshop einen Silberring. Er sprach micht sofort aus der Menge an Ringen an – er rief mich quasi. Die Inschrift auf ihm sollen gälische Schriftzeichen sein und etwas über die Geschichte Irlands sagen. Vorsichtshalber fragte ich, ob es auch kein Fluch sei 😉 Leider passte er nur über meinen Mittelfinger. Mit einer ersten Version der Ringe, hatte der Laden sogar Ärger, weil sie dem einen Ring aus Herr der Ringe so ähnlich sah. Dies nutzen meine Freunde auch, um auf der weiteren Reise entsprechende Sprüche zu machen:
Kumpel eben:"Ist das dahinten der Berg, in den wir Philipp mit dem Ring reinwerfen müssen?"
— 🌖🐙Philipp🐙Cthulhu-Kultist🐙🌔 (@Shadowelf) March 26, 2016
Story Telling – Die Geschichte von Alice Kyteler
Uns wurde von unserer B&B-Wirtin empfohlen, den Kytelers Inn zu besuchen, in dem heute einheimische irische Musik gespielt und dazu irische Geschichten erzählt werden würden. Dieses „Story Telling“ konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen.
Neben schöner Musik – hier wurde neben älterer irischer Musik, auch neures Liedgut wie „The Old Triangle“ gespielt – erweckte die Geschichte von der Hexe Alice Kyteler unsere Aufmerksamkeit. Diese Dame schaffte es geschickt durch mehr oder weniger „überraschende“ Tode ihrer Ehemänner ein beträchtliches Vermögen anzuhäufen, wodurch sie sich auch den Bau der Taverne Kytelers Inn leisten konnte. Dabei wiesen einige ihrer Opfer Symptome einer Arsenvergiftung auf. Die Familie ihres vierten und letzten Ehemannes wurde aber stutzig und schaffte es mit Hilfe der Familien der vorherigen Ehemänner den Bischof auf ihre Seite zu ziehen. Als dieser Alice der schwarzen Magie bezichtigte und einsperren wollte, schaffte Alice aufgrund ihres Einflusses, dass der Bischof anstelle von ihr eingesperrt wurde. Die katholische Kirche war natürlich nicht begeistert davon. Und nach der Befreiung des Bischofs wurde der Frau, die im Kytelers Inn gefunden wurde der Hexenprozess gemacht und sie bei lebendigem Leibe verbrannt. Allerdings handelte es sich bei dem Opfer nicht um Alice, die mit einem Teil ihres Vermögens spurlos verschwunden war, sondern um eine junge Frau namens Petronilla de Meath, die in der Kneipe diente, aber wahrscheinlich auch eine Komplizin und/oder Schülerin von Alice war. Eine ausführlichere und teilweise andere Version der Geschichte von Alice Kyteler habe ich im Netz gefunden.
Zwei weitere Anekdoten schilderte der Erzähler, ließ aber durchblicken, dass er es den Zuhörern überließ, sie zu glauben oder nicht:
1. Ein Maler hatte ein Bild der Hexe gemalt und ließ das Bild in der Kneipe ausstellen. Ein Mann erkannte die Frau auf dem Bild: Es war seine Tochter, die zufälligerweise die Autorin eines Buches über Alice Kyteler war. Angeblich hätten sich Maler und Autorin nie gesehen. Ein Plakat des Bildes hängt nun im großen Schankraum im Kytelers Inn.
2. Ein Paar besuchte einen Gesangsabend wie den heutigen. Der Mann kam nach dem Auftritt zum Erzähler und wieß ihn darauf hin, dass seine Frau eine direkte Nachfahrin der Hexe sei. Auch erwähnte er, dass er ihr vierter Mann wäre. Ihm wurde daraufhin nur viel Glück gewünscht.
Ansonsten wäre von dem Abend noch der tolle Name eines Nachtisches zu erwähnen: „Death by Chocolate“ bei dem es sich um einen warmen Schokoladenkuchen mit Vanilleeis handelte. Leider war er nicht so lecker wie er aussah. Also er war ok, aber der Brownie in der Bridge Tavern am Vorabend war um einiges besser.
2 Gedanken zu „Die Hexe von Kilkenny – Alice Kyteler“