Safari Woche haven5 Sammelbild

Die Safari-Woche – Mitarbeitermotivation mal anders :)

Letzte Woche fand zum ersten Mal die sogenannte Safari-Woche bei meinem aktuellen Arbeitgeber der haven5 GmbH statt. Die Safari-Woche ist im Prinzip eine Kreativ- bzw. Projekt-Woche, bei der diverse Themen bearbeitet werden können. Sie dient dazu , dass die Angestellten sich mit anderen Themen beschäftigen, Ideen umsetzen und Dinge ausprobieren können, wofür im normalen Arbeitsalltag keine Zeit ist. Dieses „mal etwas anderes“ hebt die Mitarbeitermotivation. Der Name Safari-Woche hat dabei seinen Ursprung darin, dass die Teilnehmer sich auf eine digitale Safari begeben. Dazu passt sicher auch, dass unsere Firma derzeit ihren Sitz im Afrikahaus in Hamburg hat.

Minion aus dem 3D Drucker bei der Safari-Woche von haven5

Geschichte

Bei dem Unternehmen Google hatten Angestellte 20 Prozent der Arbeitszeit für private Projekte zur Verfügung. Aus diesen privaten Projekten entstanden Produkte wie z.B. das soziale Netzwerk Orkut oder Gmail. Auch hier wirkte sich die Zeit für eigene Projekte positiv auf die Mitarbeitermotivation und damit auf die gesamte Produktivität aus. Und einige dieser Nebenprodukte konnten die Unternehmen gut verwenden und vermarkten.

Kommunikation nach außen und Überstunden

Im Falle der haven5 wurde bewusst eine ganze Woche gewählt und dies nach außen kommuniziert, um zu gewährleisten, dass diese Zeit auch zur Verfügung steht. Akute Notfälle beim Kunden wurden natürlich trotzdem bearbeitet, diese Arbeit aber gleichmäßig auf die Schultern aller verteilt. Die Teilname an der Projektwoche und dem Rahmenprogramm war dabei freiwillig. Keiner wurde gezwungen. Die Teilnehmer der Safari-Woche konnten im Übrigen in dieser Woche keine Überstunden aufbauen. Es wurde die normale Arbeitszeit angenommen. Dies hat auch keiner ausgenutzt. Gefühlt waren die Teilnehmer sogar noch länger als zu ihren normalen Arbeitszeiten mit Überstunden da.

Das Sammeln der Ideen für Projekte

Informatiker werden sicher die Listen aus ihrem Unternehmen kennen, auf der tolle Ideen stehen, die man mal umsetzen könnte. Genauso werden diese Informatiker das Problem kennen, dass diese Ideen wirklich nur gesammelt werden, aber aus Kosten- und Zeitgründen nie umgesetzt werden.Themen- und Ideen-Liste auf Fenster für die Safari-Woche bei haven5Dies ist bei uns nicht der Fall: Im Vorfeld wurden Themen auf einer Liste – witzigerweise auf einem Fenster – gesammelt und später vorgestellt. Jeder Teilnehmer konnte sich vorher für genau ein Projekt entscheiden. So fielen die Entscheidungen, welche Projekte im Rahmen der Safari-Woche bearbeitet wurden.

Wofür die Safari-Woche gedacht ist

Wie schon in der Einleitung erwähnt, ist die Safari-Woche für Projekte und Ideen gedacht, für die in der normalen Arbeitszeit aus diversen Gründen kein Platz ist. Die Projekte der Safari-Woche sollen dabei einen Bezug zu der Firma, also haven5, haben d. h. die Ergebnisse bzw. das Wissen sollen für die Mitarbeiter später noch verwendbar sein.

Beispielsweise beschäftigten Teilnehmer sich in dieser Safari-Woche mit einem 3D-Drucker, dessen Verwendung und der damit verbundene Know-How-Aufbau dem Konzern sicher noch zu Gute kommt. Genauso schulte der Bau eines Arcade-Automaten den Umgang mit dem Raspberry Pi und wer weiß, wozu der Bau eines gesamten Automaten noch einmal nützlich ist 🙂

Ansonsten schaut euch die weiteren Projektbeschreibung unten an. Die Ergebnisse bzw. das Wissen wird sicher später noch einmal gebraucht 🙂

Wofür die Safari-Woche NICHT gedacht ist

Die in der Safari-Woche ausgeführten Projekte sollen nicht dafür dienen, Probleme oder Herausforderungen umzusetzen, die in der normalen Arbeitszeit nicht geschafft wurden wie z.B. „Wir wollten doch schon immer mal den Code von Modul xyz refactorn“ oder „Framework zyx könnte die Performance unserers Produktes um xx% steigern. Das wollten wir doch schon immer mal ausprobieren!“

Durchgeführte Projekte

3D Druck Programm bei der Safari-Woche von haven5

3D-Drucker

Schon im Vorfeld beschäftigte uns die Auswahl eines geeigneten Gerätes. Dabei fielen uns viele Selbstbausätze auf genauso wie fertige Produkte. Uns war schnell klar, dass wir mit unserem noch nicht vorhandenen Wissen nicht beurteilen konnten, welcher Drucker nachher für uns am besten wäre. Unsere Wahl fiel auf den PP3PD *, einen fast fertig zusammengebauten Drucker. Nur wenige Einzelteile mussten noch montiert werden. Nach einer kleinen Einarbeitungsphase schafften wir es schließlich ihn immer besser zu kalibrieren und mit ihm umzugehen. Dies wird auch an den verschiedenen Druckergebnissen am Anfang und am Ende der Woche deutlich. Siehe auch den 3D-Druck des Minions oben.Raspberry Pi unboxed Safari Woche bei haven5

Bau eines Arcade-Automaten

Der Bau eines Arcade-Automaten stellte eine Herausforderung sowohl an das technische und eigentlich auch an das handwerkliche Geschick, aber dazu unten mehr. Der Raspberry Pi der dritten Generation war schnell mit Heatpipes ausgestattet und in seinem eigenen Case verbaut sowie ein Image von RetroPie auf die dazugehörige SD-Karte geschrieben. Da die Joysticks und Feuerknöpfe leider länger nicht zugestellt wurden, entschied sich die Gruppe statt der in RetroPie enthaltenen Emulationstation ein eigenes Startmenü basierend auf Java FX zu bauen und dafür den Gehäusebau zu verschieben. Hier übrigens die DIY-Arcade-Automaten-Bau-Anleitung, an der wir uns orientierten.

Retropie 16 Spiele Available Safari Woche bei haven5

Video-Dreh und Video-Schnitt

Das Thema Video-Dreh und Video-Schnitt wurde von unseren Designern in Angriff genommen. So konnte man einen Designer auf Inlinern mit GoPro bewaffnet an dem einen oder anderen Tag draußen durch die Gegend flitzen sehen. Es wurde an diversen Orten gedreht und auch ein Selfie Stick kam zum Einsatz, um mehrere kleine Image-Filme anzufertigen 🙂

WebDev-Spiel

Eine Gruppe unserer Mitarbeiter beschäftigte sich mir der Entwicklung eines Spieles. Zuerst natürlich „nur“ konzeptionell. Dabei geht es um ein Spiel, in dem ein Spiel entwickelt wird.  Es wird wahlweise in die Rolle eines Entwicklers, eines Projektmanagers oder eines Designers geschlüpft. Je nach Rolle, haben diese Personen verschiedene Attributwerte, die sich unterschiedlich auf das Projekt auswirken. Zufallsereignisse runden das ganze Geschehen ab. Zum Ende der Projektwoche war neben dem Konzept auch schon die erste Oberfläche für das Spiel auch fertig.

Bibliothekssoftware

Ein einsamer Streiter kümmerte sich um die Entwicklung einer Bibliothekssoftware, die er liebevoll Matilde nannte. Kurz geschrieben „Ma~“. Sie dient dazu unseren Bestand zu erfassen und das Erinnern an das Zurückgeben der Bücher das Ausleihen der Bücher zu erleichtern. Zurückgegriffen wurde dabei auf die offene Google-Books-Api sowie quagga-JS zum Einscannen der QR-Codes der Bücher.

Rahmenprogramm am Abend

Im Anschluss an einen Projekttag fanden auch Videoabende im haven5 Hauptquartier statt. Wir sahen uns gemeinsam die Filme „Video Games: The Movie“, „Indie Game: The Movie„, „The Internet’s Own Boy“ und „Citizen Four“ an.Filmtipp The Internets Own Boy

Wie beim Chaos Communication Congress

Ein Aufbruchs- und Erforschungsgefühl wie beim Chaos Comminication Congress in Hamburg kam auf. Wenn auch in etwas kleinerem Umfang – wir waren ja auch definitiv weniger Leute. Unterschiedliche Gruppen besuchten sich gegenseitig und waren sehr interessiert, was die anderen in ihren Projekten genau machten und wie die ersten Ergebnisse aussahen. Es hätten jetzt nur noch die Fressbuden die zeitgleich stattfindenden Fachvorträge gefehlt und es wäre ein kleiner CCC gewesen.

Was noch nicht so gut klappte

Lieferzeiten – Das nächste Mal müssen wir definitiv die Materialien früher bestellen. Auch in Zeiten von Amazon und Same-Day-Delivery gibt es leider Produkte, die einen ein wenig längeren Weg haben. Gerade bei exotischeren Bestandteilen kann dies länger dauern. Die in Großbritannien bestellten Feuerknöpfe und Joysticks für den Arcade-Automaten sind leider bis heute nicht eingetroffen.

Safari Woche haven5 Sammelbild

Arbeitgeber geht mit euren Mitarbeitern auf Safari – Das ist nur gut für euch!

Ich kann Arbeitgebern nur raten eine Projektwoche wie die Safari-Woche einzuführen. Die Vorteile liegen klar auf der Hand:

1.) Teambuilding: Da die Projektgruppen mit Leuten aus unterschiedlichen Bereichen zusammengesetzt sind, kommen auch Leute miteinander in Berührung, die normalerweise vielleicht wenig oder gar nicht zusammenarbeiten. Auch kann die etwas andere Aufgabenstellung bewirken, dass Kollegen, die sich schon länger kennen, sich noch besser kennenlernen und dann hoffentlich noch besser zusammenarbeiten 😉

2.) Mitarbeitermotivation: Wenn die Mitarbeiter nicht schon eh Spaß an der Arbeit haben, werden sie es spätestens durch die Wahl einer sie interessierenden Tätigkeit oder Verfolgung einer Idee motiviert.

3.) Bindung an den Arbeitgeber: Dass Mitarbeiter sich durch regelmäßig tolle Events bei ihrem Arbeitgeber wohler fühlen und so eher an ihn gebunden sind, sollte kein Geheimnis sein und somit nicht überraschen. Wenn dann dazu noch selbst Gebautes bzw. Erstelltes dort genutzt wird oder der Mitarbeiter also die Möglichkeit bekommt, seine persönliche Note einfließen zu lassen, verstärkt dies das Dazugehörigkeitsgefühl umso mehr.

4.) Know-How-Aufbau: Egal mit welchem Projekt sich die Mitarbeiter beschäftigen, sie werden Know-How auf dem Gebiet bekommen, dass später wieder eingesetzt werden kann.

5.) Wiederverwendbarkeit: Auch wenn bei einigen Projekten sicher nicht vorhersehbar ist, ob und wie sie oder das daraus Erlernte wiederverwendet werden kann, so wird einem das eine oder andere Projekt später nützlich sein.

6.) Neue Produkte: Einige Projekte werden mit Sicherheit 1:1 als Produkt verwendet und verkauft werden können.

Gerade was die Punkte 5. und 6. angeht möchte ich noch einmal an die oben erwähnten Projekte bei Google erinnern, die dem Unternehmen definitiv einen Gewinn verschafften.

Fazit der Safari Woche

Die Safari-Woche kam bei den Teilnehmern wie auch bei der Führung des Mutterkonzernes gut an. Die haven5 wird abgesehen von seiner Dienstleisterrolle auch als Innovationsgeber gesehen – sowohl technisch als auch konzeptionell und in der Art zu arbeiten.
Die haven5-Mitarbeiter waren hochmotiviert und nahmen die Angebote – Projekte und Filme am Abend – wahr. Wir wollen öfter auf Safari gehen. Dies wird auf zwei bis drei Mal im Jahr hinauslaufen.

(* Affiliate-Link, über den ich ggf. einen kleinen Provisionsanteil bekomme, wenn ihr nach Klick auf diesen Link etwas bestellt. Vielen Dank 🙂 )

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7 Gedanken zu „Die Safari-Woche – Mitarbeitermotivation mal anders :)“

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