Einige Dota-Spieler wundern sich, wieso ihre Spiele verloren gehen. Ich habe hier die neun größten Fehler einmal zusammengestellt, die Spieler begehen und die Ursache für verlorene Dota 2 Spiele sind.
Falsche Picks – Falsche Teamzusammenstellung
Manche Spiele sind schon verloren, bevor sie richtig begonnen haben. In der Pickphase haben sich die Spieler nicht gut genug verständigt und Helden gewählt, die entweder nicht zusammen harmonieren oder von den Gegnern ausgekontert werden. Ein weiteres Problem kann sein, dass die Teams nicht ausgeglichen sind. Ein Team zu squishy ist, weil ein oder mehrere Tanks fehlen. Ich merke an dieser Stelle, dass ich einen Beitrag über eine gute Teamzusammenstellung bei Dota oder über die Pickphase in einem Dota-Spiel machen sollte.
Empfehlen kann ich hier schon einmal sofern möglich, sich vorher gut abzusprechen, gewünschte Positionen und Helden vor der Pickphase zu kommunizieren. Auch ob jemand die Random-Taste drückt, sollte vorher geklärt werden und dies dann die erste Aktion sein.
Abgesehen von Dota Plus gibt es online Tools wie den Dota-Picker, die einem Unterstützung bei der idealen Gruppenzusammenstellung bieten.
Fehlende Sicht – fehlende Vision
Problematisch ist oft die fehlende Sicht auf der Karte. So kann nicht gesehen werden, was das gegnerische Team gerade ausheckt oder in welchem Bereich die eigenen Carrys in Sicherheit farmen können. Egal ob der Gegner gut dewarded oder die fehlende Vision durch zu wenig eigene aufgestellten Wards begründet ist: Die Vision fällt in den Verantwortungsbereich der Supports. An dieser Stelle als Tipp auch mein Tutorial, wie in Dota 2 richtig supported wird.
Keinen Buyback bereithalten
Fehlender Buyback gerade am Ende des Spieles ist häufig der Grund für das Verlieren eines Spieles. Oft muss abgewogen werden, ob eher das tolle Item gekauft wird, das den Gewinn eines Teamfights garantiert. Oder eben ein Buyback zum Defenden des eigenen Highgrounds genutzt wird. Auch muss bedacht werden, dass ein Buyback ein Timeout hat bis es wieder ausgelöst werden kann. Es dann also zeitlich nicht bereit ist.
Wie auch immer. Es ist zum Empfehlen ohne Buyback kein hohes Risiko einzugehen und eher passiv zu spielen d.h. im eigenen Triangle zu farmen oder nur den eigenen Highground zu verteidigen. Natürlich kann auch mit Risiko gepusht werden. Aber ich wage zu behaupten, dass leider viele Spiele so verloren gehen. Gerade wenn das eigene Team im Late-Game die besseren Karten hat.
Falsches Timing
Ein gutes Timing für bestimmte Ziele kann den Sieg nicht garantieren, die Spieler aber einem Sieg näher bringen. Ein falsches Timing dagegen kann das Spiel sofort kosten. Das beste Beispiel hier ist sicherlich „Roshan“. Roshan sollte nur angegriffen werden, wenn ein Großteil oder mindestens der Main-Carry des gegnerischen Teams tot ist. Nichts ist ärgerlicher als bei einem „Roshfight“ vom Gegnerteam angegriffen zu werden. Diesen Kampf zu verlieren heißt oft auch, dass der Gegner im Anschluss Roshan besiegt und die Aegis an sich reißt.
Ein weiteres falsches Timing wäre den gegnerischen Highground erobern zu wollen, ohne die schon erwähnten Buybacks zu haben.
Falsche Ziele
Sehr verwandt mit dem falschen Timing sind die falschen Ziele. Ein klassisches falsches Ziel wäre unbedingt einen Outpost im Late-Game holen zu wollen. Neben dem Risiko hier zu sterben, bringt der Outpost im Late-Game nur den Teleportvorteil. Der Vorteil schneller Erfahrungspunkte zu bekommen, ist an dieser Stelle mit vielen hochgelevelten Helden nicht mehr ausschlaggebend.
Schlechtes Zusammenspiel – Nicht als Team kämpfen
Ein weiterer Hauptgrund, wegen dem Spiele verloren werden, ist, wenn die Spieler einfach nicht zusammen spielen. Spätestens im Mide-Game sollte das Team als Gruppe rumlaufen – vielleicht abgesehen vom Main-Carry, der farmen sollte. Ausnahmen sind hier auch bestimmte Helden, deren Aufgabe es ist, ständig alleine zu pushen wie z.B. Tinker und Arc Warden.
Idealerweise stößt ein Held, der alleine unterwegs ist, rechtzeitig zum Team, wenn sich ein Teamkampf anbahnt. Hier ist auch entscheidend, wie mobil das Team bzw. die Person ist. Gerade im Late-Game sind Travel-Boots sehr toll und angebracht.
Zu wenig (Smoke)-Ganks
In die gleiche Kategorie wie schlechtes Zusammenspiel fallen zu wenige Ganks. Ganks können gerade im Early-Game das Spiel schon in eine bestimmte Richtung entscheiden. Hat ein Team erst einmal einen Levelvorteil, sollte es den nicht so schnell wieder abgeben – es sei denn, es werden die hier beschriebenen Fehler begangen.
Auch unterschätzt werden Smoke-Ganks im Mid- und Late-Game. Ihr habt Smokes – Nutzt die Möglichkeit!
Falscher Itembuild
Falscher Itembuilds können das Spiel ruinieren. Zum einen können hier Fehler bei der Wahl der Items für einen Helden passieren. Also dass die Items nicht zum Helden passen bzw. andere Items besser geeignet werden z.B. ist ein Ghost Scepter auf dem Helden Sven erst einmal eine schlechte Idee.
Die zweite Kategorie falscher Itembuilds sind Items, die nicht ins Team passen oder zumindest nicht optimal auf das Team abgestimmt sind. Auch bestimmte Items doppelt zu haben ist oft nicht empfehlenswert, weil sich ihre Wirkung nicht unbedingt ergänzt. Ich sage nur Guardian Greaves, deren passive Eigenschaft einfach nicht verdoppelt wird. Somit hätte das Geld gut in andere Items investiert werden können.
Ein weiterer Fehler sind Items, die nicht zur Spielsituation passen, bzw. seine Items nicht an die Spielsituation anzupassen. Gibt es viel Schaden durch Magie, also Magic-Damage, wäre es an der Zeit eine Pipe of Insight zu bauen. Ist ein gegnerischer Carry im Kampf sehr stark, wäre eine Heaven’s Halberd gut, um ihn kurzzeitig zu entwaffnen. Ist die passive Fähigkeit eines Gegners sehr stark, wäre ein Silver Edge gut, um diese kurzzeitig auszuschalten. Ich könnte die Liste an dieser Stelle noch länger fortführen.
Und last but not least fehlende Support-Items. Es ist eine Aufgabe der Supporter eben genau das zu tun: Zu supporten. Und dazu sollten Support-Items gebaut werden. In diese Kategorie zählen z.B. Glimmer Cape und Force Staff um andere Team-Mitglieder aus brenzligen Situationen zu retten. Oder Items, die Gegner an der Nutzung ihrer Fähigkeiten hindern: Z.B. kann ein Eul’s Scepter of Divinity einen Faceless Void in seiner Bubble sehr nerven. Genauso unterbricht es kanalisierende Helden.
Vergessen neutrale Items zu farmen und upzudaten
Auch in die Richtung Items gehend ist das Thema neutrale Items. Also Items, die aus Creep-Camps gefarmt werden. Hier wird öfter gerne vergessen, diese Items zu besorgen und in späteren Spielminuten diese durch höherwertige Items auszutauschen. Aber Achtung: Auch hier muss das Item irgendwie zu dem Helden oder der Spielsituation passend sein. Manchmal kann auch ein „niedrigeres“ Item besser sein.
Fazit
Vermeiden die Spieler die oben genannten Fehler im Dota-Spiel, ist ihre Chance sehr groß, das Spiel zu gewinnen. Habt ihr noch Ergänzungen dazu? An dieser Stelle möchte ich noch einmal auf mein Tutorial für Dota 2 – Tipps für Einsteiger und Fortgeschrittene hinweisen.
P.S. Ich merke übrigens an dieser Stelle, dass ich einen Glossar für Dota-Begriffe anlegen sollte. Ich bin mir zwar sicher, dass Dota-Spieler dem Artikel gut folgen können, aber Nichtspieler oder Dota-Aspiranten könnten sicher eine literarische Unterstützung brauchen.
Da fehlt Fehler 10: das Spiel überhaupt spielen ;P
Den Spruch musst du dir von Twitter abgeschaut haben ^^
https://twitter.com/_Tomalak/status/1484118293724246019
Nö, das ist wirklich ein Zufall. Und mit Zufall meine ich, dass diesen Gedanken fast jeder hat 😀