Eine Freundin fragte mich neulich, ob ich im Dota-Fieber wäre, weil ich in letzter Zeit öfter darüber twittern würde. Als ich ihr erklärte, dass ich das schon seit über einem Jahr bin, fragte sie mich, wieso mir gerade Dota so gefällt. Ich stutzte und musste kurz nachdenken bevor ich ihr mehrere Antworten gab, da sie immer weiter nachhakte.
E-Sport als Mannschaftssport
Dota ist ein Moba, das es nicht umsonst geschafft hat, im E-Sports-bereich nicht eine feste Größe, sondern die feste Größe zu werden. Es gibt im Jahr mehrere große Tuniere, bei denen internationale Teams um Preisgelder in Millionenhöhe kämpfen z. B. beim „The International“ über das in der Doku „Free to Play“ berichtet wird. Ich war bisher leider „nur“ auf dem ESLOne in Hamburg – also als Zuschauer! 😉
Aber zurück zum Thema Mannschaftssport und wieso ich gerne Dota spiele: Ich treffe mich regelmäßig online mit anderen jungen Männern und Frauen und spiele im Team gegen andere Teams, die uns zugelost werden. Eine der Gruppen, mit denen ich oft zusammenspiele, ist das sogenannte Kuchen-Gank-Squad. Zu diesem muss ich wohl bald mal einen eigenen Artikel schreiben, um die Leute einfach einmal vorzustellen.Dabei macht es Spaß in der Gruppe zu spielen und zu kommunizieren. Es wird gewitzelt, gemeinsam über eine Synchroniserungs-Seite mehr oder weniger Dota-nahe Videos angesehen, Strategien und Taktiken besprochen. Gerade letztes Wochenende erlaubten wir uns den Spaß, indem wir uns kyrillische Benutzernamen zulegten. Russische Spieler sind auf westeuropäischen Servern aufgrund ihrer aggressiven Spielweise nicht so gerne gesehen und gefürchtet. Vielleicht gab uns das auch einen psychologischen Vorteil. Unsere Gegner versuchen jedenfalls mit uns entsprechend zu kommunizieren 😀
Natürlich sind nicht immer alle Tage erfolgreich und es gibt Zeiten, in denen nichts läuft – das Matchmaking ist manchmal ein wenig seltsam.
Team-Speak oder Discord
Um uns zu verständigen nutzen wir Team-Speak oder Discord. In Notfällen auch mal den Ingame-Dota-Voicechat. Dabei wechseln wir immer mal wieder die Channel und Clients, wie es sich gerade so ergibt. Ich habe sogar vor kurzem einen eigenen Discord-Server erstellt. Über diesen ist bisher allerdings noch kein Spiel koordiniert worden. Er ist übrigens nicht nur für Dota, sondern als allgemeiner Kommunikations-Server gedacht. Also schaut ruhig mal rein 🙂
Im Übrigen findet die Interaktion nicht nur online statt. Auf der schon genannten ESLOne haben sich einige von uns getroffen sowie an einem anderen Wochenende zu der von uns sogenannten Dota Kuchen-LAN-Party.
Andere gute Gründe für Dota
Die Dame fragte berechtigt, wieso gerade Dota und nicht ein anderes Spiel als Mannschafts-E-Sport. Ich konnte ihr natürlich sagen, dass es sich so ergeben hatte. Immerhin hatten mir Freunde das Spiel gezeigt und wir hatten dann in diesem Internet gemeinsam weitere Mitstreiter gefunden. Und ich nutzte das Spiel auch um mit den erwähnten alten Freunden in Kontakt zu bleiben. Allerdings fielen mir noch weitere Punkte ein, die dazu geführt haben, dass ich dabei geblieben bin.
Statistiken und Quests
Zum einen gibt es tolle Online-Statistiken mit einem Scoring- und Rankingsystem, das den eigenen Ehrgeiz antreibt. Zum andere gibt es bei diesen Quellen Online-Aufgaben wie die Dota-interne „All-Hero“-Quest, bei der der Spieler mit allen zur Verfügung stehenden Helden in einer zufällig vorgegebenen Reihenfolge mindestens ein Spiel gewinnen muss. Oder die Errungenschaften bei Dota-Buff, bei denen es bestimmte Aufgaben wie „Baue auf Held XYZ Item ABC und gewinne das Spiel“ oder „Heile bei verbündeten 50.000 Lebenspunkte als Witch Doctor“. Meine Dota-Kurzstatistik könnt ihr übrigens im Kasten rechts – bei Zugriffen über ein mobiles Endgerät in einem Kasten unter dem Beitrag – sehen. Ich habe die Daten von Open-Dota abgefragt.
Der Dota Battle-Pass
Solche Aufgaben gibt es auch beim sogenannten Battle-Pass, der einmal bis zweimal im Jahr heraus kommt. Dort gibt es für das Lösen von Aufgaben Punkte, mit denen die Spieler Stufen aufsteigen können und beim Erreichen bestimmter Stufen Belohnungen bekommen. Dieses sind meistens schöne Ausrüstungen oder andere optische Anpassungen für bestimmte Heldentypen. Diese Belohnungen haben übrigens keinen Einfluss auf das Spielgeschehen also das Spielgleichgewicht. Sie sehen einfach nur toll aus und/oder sind witzig. Stichwort: Seltsame Kuriere oder sogenannte Helden-Arcanas. Hier seht ihr z. B. eine Belohnung für den Helden Io. Der damit dem Companion Cube bzw. auf Deutsch dem Begleiter-Kubus aus Portal gleicht:
Spielgleichgewicht
Also auch wenn ich vom Dota-internen Matchmaking nicht immer überzeugt bin – gerade im Bereich des sogenannten Rankings – muss ich doch sagen, dass die Spiele meistens recht ausgeglichen sind. So kommt es, dass die meisten Spieler Win-Rates im Bereich von 40-60% haben. Das senkt dann auch den Frust bei den meisten Spielern bzw. verteilt ihn normalgewichtet wie der Pessimist öhm Realist sagen würde.
Dota auf Linux
Zu guter letzt kann Dota auch ohne Probleme, d.h. ohne dass ich es mit Wine oder anderen Hilfsmitteln anpassen musste, auf Linux gespielt werden. Dies ist ein unweigerlicher Vorteil, wenn man wie ich zu Hause ein Linux als Betriebssystem hat und nicht extra ein Windows nebenbei installiert hat.
TL;DR
Dota spiele ich wegen der tollen Leute. Auf Linux als Betriebssystem läuft Dota super. Die Statistiken und Quests bei Dota sind eine zusätzliche Motivation.
Hat euch die Wiedergabe des Gespräches überzeugt auch mal Dota auszuprobieren? Spielt ihr es vielleicht schon? Braucht ihr Hilfe oder Tipps? Dann ist mein Dota-Tutorial „Tipps und Tricks für Einsteiger und Fortgeschrittene“ vielleicht das Richtige für euch 🙂
Es ist nicht meine Welt. Ich habe zwar einen entsprechenden Rechner für das Game, ich verstehe aber schon das Tutorial nicht. Aber gut, so ging es mir seinerzeit schon bei Dune, WoW, North & South und sogar Dungeon Master.
Das ist einfach nicht meine Art Spiel. 🙂
Jedem sein Genre 🙂
Aber wie schon angedeutet. Es hätte sicherlich auch ein anderes Genre sein können. Wenn du es grundsätzlich magst, kommt es auf die Menschen an, mit denen du es spielst 🙂