Las Vegas Downtown mit der Fremont Street ist das sogenannte alte Las Vegas im Gegensatz zu dem neuen Las Vegas auf dem Strip. Hier in Downtown befinden sich eher „normale“ und alte Kasinos. D. h. kein Themenwelten, sondern „nur“ Automaten und die typischen Spielmöglichkeiten wie Black-Jack und Poker in verschiedenen Variationen. Allerdings gibt es hier auch gute Möglichkeiten am Abend zu feiern, aber dazu mehr unten 🙂
Das Deutschlandspiel im Hofbräuhaus
Der heutige Tag begann für uns sehr früh, da wir das Deutschlandspiel gegen Norwegen sehen wollten. Dazu fuhren wir ins Hofbräuhaus in Las Vegas, wo wir auch frühstückten. Wir waren nicht die einzigen Deutschen, die diese Idee hatten. Eine kleine Gruppe von Schweden hatte sich auch hierhin verirrt. Die Stimmung war aufgrund des Spieles eher angespannt, als ausgelassen. Lediglich das Siegtor führte zu allgemeinem Jubel. Alleine dafür hatte sich dieses Ereignis doch gelohnt.
Uber Panne
Danach wollten wir noch auf den Strip und es passierte unsere erste Panne mit Uber. Wir hatten einen Fahrer mit dem Namen Matthew erwartet. Dieser kam auch, wir glichen allerdings nicht das Nummernschild, sondern nur den Namen des Fahrers ab. Bei einigen amerikanischen Autos, wie bei diesem, war kein Nummernschild auf der Frontseite. Mitten in der Fahrt wurde der Uber-Besteller angerufen und es stellte sich heraus, dass wir beim falschen Matthew im Wagen waren. Da es wohl die einfachste Lösung war, drehte der falsche Matthew um.
Es gibt wohl keine elegante Methode, um das in den Uber-Apps zu lösen. Der Plural Uber-Apps deswegen, weil es eine für die Kunden, und eine für die Fahrer gibt. Und ja, Fahrer können ihre Kunden genauso bewerten, wie die Kunden ihre Fahrer. Also immer schön freundlich sein ^^
Der richtige Matthew wartete schon auf uns und musste ein wenig lachen, als er die Geschichte hörte. Er meinte aber auch, dass es die Pflicht des Fahrers ist, genau zu prüfen, ob er die richtigen Kunden mitnimmt – das hatte der falsche Matthew in unserem Fall nicht gemacht.
Im Harrah’s
Nach einem kurzen Abstecher ins Sands Expo Convention Center, um einen von uns zu besuchen, der schon den zweiten Tag in einem Turnier war, gingen wir ins Harrah’s. Wir versuchten dabei möglichst durch Kasinos zu laufen, da es draußen doch sehr heiß war, aber kamen schließlich ans Ziel.
Die anderen registrierten sich für ein Poker-Turnier und spielten vorher noch an einem Automaten namens Buffalo. Ich sah fasziniert zu, wie drei der Jungs Bonusrunden bekamen und nur zu gewinnen schienen. Soviel Glück oder Können hatte ich heute nicht, als ich dieses Spiel ausprobierte. Und ich fragte mich, was das Geheimnis war.
Während die anderen ihr Turnier begannen, erkundete ich das Harrah’s und später die Umgebung draußen und das „The LINQ“. Im Harrah’s selber fand ich noch eine Karaoke-Bar, in der ein Animateur die Gäste ermutigte, zu singen und Choreographien aufzuführen. Als ich später hier noch einmal vorbei ging, war eine ganze Horde von Touristen in seinem Bann und tanzte ihm nach. Ich bin für Karaoke ein wenig anfällig, aber bei so vielen potentiellen Zuschauern dann doch nicht.
Draußen auf dem Weg ins „The LINQ“ begegneten mir Menschen im Elmo und Scooby Doo Kostüm sowie Domina-Polizistinnen. Fotos habe ich von diesen keine gemacht. Das ist in Las Vegas ein wenig kompliziert. Dazu aber mehr unten. Das „The LINQ“ war wie das Harrah’s eher ein normales nicht so themenspezifisches Kasino.
Eine wichtige Trinkpause
Da es sehr heiß war, machte ich eine Pause und kaufte in einem Shop zwei Dosen Bubbly – Wasser mit Geschmack. Dieses schmeckte nicht, aber ich fühlte mich gleich fitter. Es machte mir bewusst, wie wichtig es war, dass ich öfter Trinkpausen einlegen sollte, auch wenn ich in dem Moment keinen Durst hatte. Wasser, das ich mitführte, hatte ich ja schon gestern gekauft.
Ganz kurz schaute ich mir draußen noch die Monorail-Station an, bei der auch ein kleines Riesenrad stand. Die Monorail verband leider nur die Kasinos am Strip untereinander und hatte seine Endstation am Stratosphere Tower. Es lohnte sich also nicht für uns diese zu nutzen. Wir fuhren schließlich nach dem Poker-Turnier mit der großen Gruppe zur Fremont Street, wo wir auch unser Hotel hatten.
Poker-Turnier im Binion’s
Unsere Gruppe zerschlug sich ein wenig, da einige noch etwas essen gehen wollten und ich mich kurz im Hotelzimmer ausruhte. Meinen Hotelzimmergenossen begleitete ich noch ins Binion’s, wo er an einem kleinen Pokerturnier teilnahm. Hier sollten „wir“ jetzt öfter noch am Abend pokern. Ich lernte Klaus kennen – einen Dealer aus Deutschland – mit dem ich mich noch nett unterhielt. Wenn ihr mal ins Las Vegas seid und für den Einstieg lieber kurz euch in Deutsch anmelden wollt: Geht ins Binion’s. Andere Reisegruppenteilnehmer stiegen später noch in das Turnier ein, so dass es in einigen Punkten für diese Runde ein Heimspiel war.Bemerkenswert war heute Abend noch ein andere Seitenschauplatz: Einer von uns – leider nicht ich – hatte an einem Automaten über 1000 Dollar gewonnen und bat uns um Hilfe, da es nicht so einfach ausgezahlt werden konnte. Es stellte sich später heraus, dass bei Gewinnen in dieser Höhe das amerikanische Finanzamt stark zuschlägt und viel weniger ausgezahlt wird.
Einen Teil dieser Steuer kann der Gewinner sich später wiederholen, wenn er bestimmte „Dinge“ beantragt. Ist ein wenig komplizierter und Bedarf sicher noch einiger Recherche und ggf. einen weiteren Flug in die USA ^^ Ich weiß, das kann sicher auch gut online erledigt werden, aber lasst uns diese Ausrede 😉
Downtown auf der Fremont Street
Während die anderen noch spielten, verbrachte ich meinen ersten richtigen Abend auf der Fremont Street. Ich fragte mich seitdem, wieso ich das nicht schon vorher gemacht hatte. Es erinnerte mich an ein riesiges Stadtfest. Mehrere große Bühnen, auf denen Livebands ihre Show zum Besten gaben. Dabei wurden verschiedenen Genres wie z. B. Rock und Country gespielt. Es gab aber auch Performances von z. B. den Dancing DJs – einer Frauengruppe, die teilweise auch alleine auftraten. Sie tanzten relativ freizügig zu Musik und führten akrobatische Kunststücke aller Art auf.
Die LED-Show auf der Fremont Street
Die Auftritte wurden jede Stunde unterbrochen und die Lichter der Kasinos gedimmt. Nun begann die große Show. Eine riesige LED-Leinwand überspannte einen sehr langen Teil der Fremont Street. Zur Musik von bestimmten Bands wurde eine Leinwandperformance geboten, die teilweise auch aus Bildern bzw. Videos von Auftritten der Bands bestanden. Die Bands waren unter anderem Linkin Park, The Killers, Imagine Dragons und Greenday.
Die Show war atemberaubend und ich befürchte fast, dass ich einige meiner WhatsApp-Kontakte sowie Instagram Follower mit meinen ab nun täglichen Status- bzw. Storys-Updates dieser Shows genervt habe.
Die Slotzilla Zip Line
Sowohl bei dieser Show als auch den ganzen Abend sowie tagsüber konnten Zuschauer die begeisterten Schreie von Menschen wahrnehmen, die an ein Seilrutschen, die Slotzilla Zip Lines, unter der LED-Wand entlang „flogen“. Dabei gab es zwei Strecken: Eine kurze, bei der die Personen noch sitzend das ersten Drittel der überdachten Fremont Street erleben durften, sowie eine lange, bei der die Personen liegend die gesamte überdachte Fremont Street entlang glitten.
Künstler auf der Fremont Street
Auch gab es hier viele Künstler, die in kleinen auf den Boden gemalten Kreisen standen. Dabei variierten die Kunstformen und die Qualität stark. Viele waren in Kostümen von Comichelden oder anderem bekannten Merchandise gehüllt: Marvels Spider-Man und Deadpool oder Star Wars Charaktere. Auch einen Edward mit den Scherenhänden habe ich gesehen.
Dazu gesellten sich viele freizügig bekleidete Damen und auch der eine oder andere „Chippendale“ sowie Musikkünstler. Auch Menschen, die eher durch ihre Erscheinung versuchten Aufmerksamkeit zu bekommen: Ein Typ in Babywindeln gekleidet mit einer Maske auf dem Kopf, eine Nonne mit freien Brüsten.
Personen mit mehr oder weniger witzigen Schildern. Eine Person machte auf seinem Schild das Angebot, ihm gegen Geld in die Eier zu treten. Einige sammelten für ein Gras-Experiment. An dieser Stelle nur der Hinweis, dass der Geruch von Gras oft auf der Straße wahrgenommen werden konnte.Ansonsten wären noch akrobatische Künstler zu nennen: Neben „richtigen“ Akrobaten, die sich gegenseitig hoch hoben, zwei Arten von unbeweglichen stillstehenden Männern. Den klassischen, wie jeder ihn aus größeren Städten in der Fußgängerzone kommt, auch einen, den der Zuschauer in eine Position schieben durfte und er verharrte dann so bis der nächst seine Position änderte.
Fotos von Künstlern in Las Vegas
Nun fragt ihr euch, wieso ich davon keine Fotos hab: Die Künstler erwarten alle Geld dafür, was jeder gut verstehen kann. Nur war die Preisgestaltung ein wenig undurchsichtig, wie ich an dem Erlebnis eines Mitreisenden klar machen möchte:
Er hatte sich mit zwei Damen ablichten lassen, nachdem er vorher den Preis 5 Dollar geklärt hatte. Als er dann zahlen wollte, wurde ihm mitgeteilt:“5 Dollar für jede!“
Es gibt über diese Straße noch viel mehr zu sagen, aber dies sind Erlebnisse nicht vom heutigen Tag. Und da wir ab nun fast jeden Abend hier waren und ich auch die anderen Tage etwas zu schreiben haben möchte, folgend die Erlebnisse dann.
Ich hoffe, ich konnte euch einen guten Eindruck vermitteln. Aber lasst euch gesagt sein: Ihr solltet das selber erleben. Habt ihr jetzt Lust nach Las Vegas zu fliegen? 🙂
6 Gedanken zu „Las Vegas Downtown – Auf der Fremont Street“