War der 33C3 der letzte Chaos Communication Congress in Hamburg? Wo findet er nächstes Jahr statt? Das waren die Fragen, die einige Kongressteilnehmer sicher sehr beschäftigten.
Zum Hintergrund: Das CCH, also der Ort an dem der Kongress in den letzten Jahren statt fand, wird renoviert und teilweise abgerissen, so dass auch nach Ende der Renovierung weniger Platz zur Verfügung stehen wird und nicht ausreichen wird, um die 12.000-13.000 Besucher unterzubringen.
Der 33C3 war mein zweiter Chaos Communication Congress nach dem 32C3 letztes Jahr. Das Motto dieses Jahr war „Works for me“. Auch dieses Jahr war ich schnell geflashed und fast schon überfordert von den vielen Eindrücken, die mich und die anderen Besucher überfluteten. Aber nun einige Sehenswürdigkeiten und Begegnungen der Reihe nach:
Zeitreisen und die TARDIS
Eine 1:1 nachgebaut Tardis begeisterte die Besucher im sogenannten Maschinendeck. Bis die ersten Hinweisschilder gedruckt wurden, musste die Besitzerin @dekokeks zur Belustigung der Umstehenden des Öfteren energisch „It’s locked!“ rufen, um zu verhindern, dass kräftig an der abgeschlossenen Tür gerüttelt wurde. Die kleinere Tardis vom letzten Jahr wurde noch auf der Bühne in Saal 1 eingesetzt. An einem Abend sprang sogar @dekokeks aus ihr hervor und suchte nach dem Doktor:
https://twitter.com/Dekokeks/status/814556329696235520
Für die, die den Spaß nicht verstehen, sei hier erklärt, dass der Cocktail in ihrer Hand – bestehend aus Wodka und Orangensaft – Screwdriver genannt wird. Also eine Art Teekesselchen zum Sonic Screwdriver aus der Serie Doctor Who.
"Lass uns mal zur Tardis gehen!" – "Oh die ist größer als letztes Jahr!" – "1:1 nachgebaut" – "Auch von innen?" – "Aber natürlich!!!" #33C3
— 🌖🐙Philipp🐙Cthulhu-Kultist🐙🌔 (@Shadowelf) December 27, 2016
Enno Lenze
Eine Freundin, die in diesem Internet gesehen hatte, dass Enno Lenze auch auf dem 33C3 ist, bat mich ihr ein Autogramm zu besorgen. Ich überlegte kurz, wie ich ihn am besten erreichen würde, schrieb ihn dann einfach per Twitter an. Er antwortet schnell und ich traf ihn schließlich in der Lounge. Er war sehr offen, und schrieb ein persönliches Autogramm für die besagte Freundin. Ich fand das sehr nett, eine sehr angenehme Begegnung mit einem sehr angenehmen Gesprächspartner 🙂
Die Seidenstraße
Die Seidenstraße – ein Druckluftbetriebenes Röhrensystem bzw. Rohrpost – war dieses Jahr nicht wie letztes Jahr hauptsächlich im Maschinendeck konzentriert, sondern vernetzte durchaus das gesamte Gebäude inklusive der Food Hacking Base draußen. Einen Router der Seidenstraße sehr ihr hier:
Food Hacking Base
Draußen befand sich das Zelt der Food Hacking Base – im Prinzip eine Feldküche, in der aber spezielle Kurse und bestimmte Zutaten zum Probieren angeboten wurden. Z.B. gab es einen Kombucha-Kurs, bei dem gezeigt wurde, wie mit Hilfe von Fermentation eben Kombucha hergestellt wird. Bei einem Probieren wurden z.B. diverse Käsesorten mit Hilfe eines kleinen Modellzuges den Probierenden gereicht.
Die C3-Fotobox
Ein sehr interessantes Projekt war das C3-Fotobox-Projekt https://twitter.com/c3fotobox, das nicht nur @dekokeks und mir Spaß machte – schaut euch mal den Account an:
#c3fotobox #33c3 #glasfahrstuhl pic.twitter.com/jqCaZijZC1
— c3fotobox (@c3fotobox) December 30, 2016
#c3fotobox #33c3 #glasfahrstuhl pic.twitter.com/cgWeR31tfs
— c3fotobox (@c3fotobox) December 30, 2016
#c3fotobox #33c3 #glasfahrstuhl pic.twitter.com/U8XAK2XPa8
— c3fotobox (@c3fotobox) December 29, 2016
Coffeenerds
Natürlich schaute ich auch dieses Jahr bei den Coffee-Nerds vorbei. Coffee-Nerds sind, wie ein Freund beschrieb, „die, die eine teure Kaffeemaschine auseinanderbauen und optimieren, weil der Wasserdampf einen Schwankungsbereich von 4 °C hat und der Kaffee besser schmeckt, wenn die Temperatur nicht schwankt!“ Ich als Nicht-Kaffeetrinker kann dazu natürlich leider nichts sagen, aber vielleicht hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht.
Vorträge auf dem 33. Chaos Communication Congress
Dieses Jahr habe ich weniger Vorträge als letztes Jahr gesehen. „Man kann sie ja später im Stream ansehen!“ hörte ich noch öfter auf dem Congress. Zugegebenerweise habe ich bisher nur einen nachgesehen und das auch nur, weil mich @_badmaxx_ per Twitter darauf hinwies. Ich möchte euch diesen tollen Vortrag von David Kriesel „SpiegelMining – Reverse Engineering von Spiegel-Online“ nicht vorenthalten:
Wenn ihr Besucher eines CCC wart: Seht ihr euch die Vorträge live an oder schaut ihr sie nach? Wie verfahrt ihr damit?
Wen es interessiert, ihr könnt fast alle Vorträge hier finden: Aufzeichnungen der Vorträge vom 33. Chaos Communication Congress
Und sonst so?
Es gab auch sonst vieles zu sehen und zu erleben. Hier ein paar kleine Beispiele:
Mit einem echten Snowboard konnte der Linux Pinguin Tux in Extreme Tux Racer gesteuert werden. Die Spieloberfläche wurde dabei mit einem Beamer auf eine Wand projiziert.Einen Automaten, der ein nerviges“ „Bitte werfen Sie eine Münze ein! Bitte werfen Sie eine Münze ein! Hier erfahren Sie ihre persönliche Glücksmelodie!“ immer und immer wieder wiederholte – Harpe Kerkelings „Kein Pardon!“ lässt grüßen.
In einer kleinen Ecke – direkt neben der TARDIS – befand sich ein kleiner Erholungsbereich, bestehend aus mehreren Liegemöglichkeiten und einem projezierten Strand: Der Virtualbeach.Außerdem gab es wieder jede Menge schöner Aufkleber – vielleicht mache ich dafür mal eine Galerie. Besondere Beachtung bedarf der „for rectal use ONLY“-Aufkleber, der wohl vielen Teilnehmern Freude bereitete – ich weiß, wir Spielkinder ^^:
Aus anonymer Quelle: Lebensmittelsicherheit auf dem #33c3 pic.twitter.com/st0JJ3YOsd
— Grauhut "Same name in the sky" (@grauhut) December 27, 2016
Ich verteile Aufkleber vom #33C3 und meine Freunde schauen komisch… https://t.co/DQm3cPo0uy pic.twitter.com/srhCXgTV7X
— 🌖🐙Philipp🐙Cthulhu-Kultist🐙🌔 (@Shadowelf) December 31, 2016
Das ist alles nur ein kleiner Teil von dem großen Ganzen, welches es zu sehen gab. Ich kann jedem nur raten einmal selber einem Chaos Communication Congress beizuwohnen.
Dieses Social Media
Auch wie letztes Jahr traf ich mich mit @MarvinGS und philosophierte mit ihm über eine bessere (Arbeits-)Welt mit bedingungslosem Grundeinkommen und viel Energie für Projekte für die Gemeinschaft bzw. die Gesellschaft und Programme und „Dinge“, die Menschen helfen könnten. @MarvinGS ist übrigens im Mainframe, dem Oldenburger Hackspace, tätig.
Ich war nach dem Gespräch so inspiriert wie letztes Jahr. Und zugleich traurig bei dem Gedanken daran, dass Menschen sich immer eher gegenseitig Steine in den Weg legen, gerade wenn es um die Realisierung von etwas für viele Menschen Nützliches geht.
Des Weiteren traf ich viele Twitterer wieder: Wie schon angedeutet @dekokeks, @DanielasGedanke, @my7voices, @sintaura, @1_theo_, @_badmaxx_, @fettlaus, @nv1t, @pattafeufeu und @grauhut. Neu lernte ich kennen: @thermi6 und @rotesnichts kennen.
Fazit
Auch der 33C3 war wieder, wie erwartet, eine tolle Veranstaltung. Viel gesehen, viele Menschen getroffen, viel Inspiration erhalten und beseelt worden.
Um zum Abschluss auf das Ausgangsthema zurück zu kommen. Ich habe mir die Pläne des neuen CCHs, das 2019 wiedereröffnet werden soll, angesehen. Definitiv weniger Platz. Der CCC wird wohl so schnell nicht nach Hamburg zurück kehren. Danke! War schön mit dir! *verneig*