Zum M’era Luna 2019, das wie ich erst später merkte, sein 20-jähriges Jubiläum feierte, hatten wir aus dem Norden eine gute Anfahrt mit nur kleinen Umwegen und kaum Staus – Navi sei Dank.
Fast Lane und Kontrollen
Wie gewohnt nahm ich nur mein Zelt mit, um die Fastlane nutzen zu können. Ich musste allerdings feststellen, dass dies Wahl so ziemlich egal gewesen war, da auf keiner Lane eine Schlange vorhanden war. Für diese Uhrzeit echt unüblich.
Dafür fand ich bald den Haken an der Sache: Lange Einlassschlangen zum Hauptgelände. Die Ursache hierfür war offensichtlich, dass genauer als die letzten Jahre kontrolliert wurde. Als wir dran waren, wurden wir sofort durchgewunken, da wir nur jeweils ein Zelt dabei hatten. An dieser Stelle wäre eine Fastlane sicher zielführender gewesen.
Auch hatten die Kontrolleure im Laufe des Tages ein Einsehen, eine andere Anweisung oder keine Lust mehr. Wir kamen später mit unserem Gepäck ohne große Kontrolle durch. Ich glaube nächstes Jahr kann an diesem Vorgang nachjustiert werden.
Die Medaille am Festival-Bändchen
An dem diesjährigen Bändchen hing eine Münze Pardon Medaille, wie ich jetzt gelernt habe. Die Bedeutung war uns zuerst nicht ganz klar, nur dass sie ein wenig hinderlich war. Einige waren von diesem unfreiwilligen Accessoire auch eher ein wenig genervt. Erst später realisierten wir, dass das M’era Luna sein 20. Jubiläum feierte. Normalerweise dringen Marketingmaßnahmen, die ein Jubiläum bewerben, bis zu mir durch – wie z. B. beim 25-jährigen Jubiläum des Wave Gotik Treffens.
Das M’era Luna Chaos Camp – MLCC
Wie letztes Jahr campte ich innerhalb des M’era Luna Chaos Camps. Dieses bestand dieses Jahr aus @KaeferKriegerin, @Pumpinchen, @Kaddybale, @DaFraKo und @kureyukudaichi. Ich war hocherfreut auch @kureyukudaichi einmal außerhalb von Oldenburg auf einem Festival zu sehen. Tweets sind mitunter mit dem Hashtag #mlcc versehen 🙂
Durch einen Zufall oder besser gesagt durch glücklichen Umstände kam es dazu, dass große Teile meiner Wahlfamilie genau neben uns campierten.
Wir sahen uns Abends das Mera-Gelände an und freuten uns, dass auch dieses Jahr wie letztes Jahr wieder die Geisterbahn aufgebaut war. Dieses Jahr würden wir sicher mit ihr fahren. Danach saßen wir gemütlich im Camp, als auf einmal im Nachbarzelt das Licht anging und ein Schatten eindeutige Bewegnungen machte. Genauere Details erspare ich euch jetzt einmal.
Und dann siehst du im Nachbarzelt ein wenig Licht und den Schatten einer Person, die sich rhythmisch bewegt. Ihr kennt die Schattenszenen aus Austin Powers? #mera19
— 🌖🐙Philipp🐙Cthulhu-Kultist🐙🌔 (@Shadowelf) August 9, 2019
M’era Luna Samstag
Geweckt wurden wir am M’era Luna Samstag von den umgebenden Camps noch vor 8 Uhr. Eines spielte „Aufstehen ist schön“, ein anderes „Guten Morgen Sonnenschein“ bevor Camp drei mit „Guten Morgen liebe Sorgen“ konterte. Und wir mitten drinnen. Das erste Lied sorgt allerdings noch heute für einen Ohrwurm bei mir. Für den Fall, dass ihr teilhaben wollt. Bitte:
Am Mera Samstag erkundeten wir zum ersten Mal das Infield als Ewigheim spielte. Allerdings bekamen wir nur am Rande etwas mit. Wir hatten am Vorabend schon Särge vor den M’era Luna-Buchstaben gesehen, wollten uns aber lieber am Tag fotografieren. Was wir dann auch taten.
Stahlmann
Stahlmann war der erste Akt, den ich richtig mitbekam und den ich unbedingt sehen wollte. In dieser Besetzung – außer dem Sänger waren die anderen drei Positionen neu besetzt. Aber dies tat der Qualität keinen Abbruch. Stahlmann hatten einen sehr guten guten Auftritt.
Fahren mit der Geisterbahn auf dem Mera
In der kleinen Pause nutzten wir die Gelegenheit, mit der M’era- Luna Geisterbahn zu fahren. Es war ganz nett, bei einigen Installationen im Inneren hätte sicher mehr herausgeholt werden können. Ein wenig erschrocken habe ich mich dann eher über die zweite Person – vorher war nur eine verkleidete Person draußen zu sehen, die dort auf und ab patroullierte.
Corvus Corax
Auch wenn die Band schon ein wenig älter ist, sah ich sie zum ersten Mal. Als Hintergrundbeschallung sicher sehr nett. Ansonsten riss mich der Auftritt nicht so vom Hocker.
Oomph
Auch wenn Oomph nicht unbedingt zu meinen Lieblingsbands gehört, hatte Oomph einen guten Auftritt, dem ich gut zusehen konnte.
Mono Inc. und Lacrimosa
Die Auftritte von Mono Inc und Lacrimosa wurden genutzt, um sich zu verpflegen und auf Holzbänken auszuruhen. Die Bands waren dabei eine nette Hintergrundbeschallung.
Within Temptation
Ich habe die Band Within Temptation jetzt schon sehr oft live gesehen und werde trotzdem nicht müde oder gelangweilt. Ihre Auftritte sind immer wieder ein Highlight. Eine sehr schöne Bühnenshow mit LED-Wand und Lasereffekten unterstützen den Auftritt. Sängerin Sharon Janny den Adel moderierte wie immer sehr gut und interagierte oft mit dem Publikum.
ASP
Ich muss zugeben, dass ich befangen bin und auch im Vorfeld schon lieber eine längere Show von Within Temptation gesehen hätte. Der Auftritt von ASP war ok, aber auch nicht überragend. Und ich hätte vom Headliner des 20. M’era Lunas, der auch betonte, dass es seine Band nun auch 20 Jahre gab, mehr erwartet. Allerdings verschwanden ASP nach genau 75 Minuten ohne Zugabe von der Bühne. Also ich kann verstehen, dass Bands nur die bezahlte Zeit spielen. Nur wirkt ein Auftritt mit Zugabe auch innerhalb der bezahlten Zeit schon ganz anders.
Am Abend saß ich dann im Nachbarcamp. Als @Pumpinchen auf dem Weg ins Chaos Camp mit ihrem Cyborgimplantat – ein Blutzuckermessimplantat – die Aufmerksamkeit der Sitzgruppe auf sich zog und erst einmal interessiert interviewt wurde.
Weiter ging es mit philosophischen und politischen Themen wie die globale Erwärmung und Politik in Deutschland und der Welt; und endete mit dem Vorlesen des Wikipedia Artikels Fremdkörper in Anus und Rektum – wahrscheinlich auch eine Bereicherung für die späteren Stunden einer jeden Party.
Und zugegeben die philosophischen Themen waren gelogen, aber es las sich gut oder? Ich nenne das mal künstlerische Freiheit.
Der M’era Luna Sonntag
Sollte ich viele Bands am Samstag gesehen haben, so glich der M’era Luna Sonntag dies aus, was auch daran lag, dass ich schon packen und alles zum Auto bringen musste.
Versengold
Mein M’era Luna Sonntag begann mit Versengold, die wie immer gute Stimmung machte und viele Lieder von ihrem neuen Album spielten. Der Auftritt war auch schnell vorbei. Leider wurde bei mir kein Vater, Vater, ich will beichten-Ohrwurm ausgelöst.
Nach Versengold ging ich zurück zum Camp, um mein Zelt abzubauen und traf vor dem Infield kurz @grenzverrueckt. Nach Zeltabbau und Müllabgabe dann noch einmal. Das Treffen war leider nur kurz, aber ich hoffe, auf Wiederholung 🙂
Positive Überaschung bei der Mülltrennung
Ich muss noch etwas Positives zur Müllabgabe bzw. Mülltrennung sagen. Ich hatte leider nur noch einen Restmüllbeutel beim Holen des Bändchens erhalten. Auch wurde uns dazu nichts mehr gesagt. Ich fand es schade, dass ich keinen gelben Sack hatte, da ich eher Verpackungsmüll produziere. Bei Abgabe des Müllbeutels jedoch passte eine dafür zuständige Person auf und nahm meinen Restmüllbeutel als gelben Sack an.
Joachim Witt
Mein letztes richtiges Konzert auf dem diesjährigen Mera war das von Joachim Witt. Ich hatte vorher kein Konzert von Witt erlebt und kannte nur den goldenen Reiter und die Flut, die auch beide zum Ende des Auftrittes gespielt wurden. Ich war sowohl vom Musikalischen als auch von den so nicht erwarteten Moderationen von Witt überrascht. So haute er unter anderem folgende Moderation raus:
„Jetzt könnte man schön Kacken. Alle Toiletten leer. “
„Ich war übrigens Kacken auf Wacken!“
Aber bis Mitte November könnt ihr das selber im Stream auf Arte ansehen: https://www.arte.tv/de/videos/089778-012-A/joachim-witt-m-era-luna-2019/
Dann ging es leider schon zurück. Kein… Kein Trommeln, aber dafür auch keinen Abreisestau. Wenn so wie letztes Jahr das Ausfahren nur in eine Richtung auf der B6 möglich war, dann war das Verkehrschaos – nach 400 Metern von zweispurig auf einspurig – schon vorprogrammiert. Kommentiert hier gerne, wie die Abfahrt für euch war.
Soziales
Wie schon beim WGT diesen Jahres zähle ich nicht mehr jede Person einzeln auf, dafür sind es mittlerweile zu viele. Ich erwähne eher, Wenn etwas zu „erzählen“ gibt. Neu getroffen habe ich @aurynchen und wie schon erwähnt @grenzverrueckt. Auch konnte ich einmal ein paar mehr Worte mit @The_RamShadow wechseln, den ich unter diesem Account noch nicht kannte. Viele habe ich leider nur zwischen Tür und Angel getroffen. Ein verkürztes Mera-Wochenende ist einfach definitiv zu kurz. Fühlt euch alle gegrüßt und gedrückt 🙂
Fazit
Ein schönes aber nicht spektakuläres M’era Luna. Es war viel zu kurz – ok, persönliches Pech. Gerne wieder, aber auch gerne wieder eine Band, die eine Überraschung ist, wie Korn oder Prodigy 2017 und 2018 🙂
Ein Gedanke zu „Mein M’era Luna 2019 – Ein Bericht vom 20-jährigen Jubiläum des M’era Lunas“