Obwohl wir früher loskamen, waren wir später auf dem Parkplatz. Es gab Stau, wahrscheinlich dem ausverkauften Festival geschuldet. Wir hatten vor, ungefähr am Platz vom letzten Jahr zu campen, der schon weit vom Gelände entfernt war. Da uns aber auf dem Weg dorthin schon Menschen mit dem Kommentar „Da ist alles voll“ entgegen kamen, campierten wir recht nah am Eingang. Dieser war dieses Jahr erfreulicherweise um 90 Grad gedreht, wodurch zumindest auf dem Papier mehr Fläche für Zelte zur Verfügung hätte stehen müssen.
Der M’era Luna Strand
Auf dem M’era-Luna-Gelände finden sich jedes Jahr kleinere oder größere Anpassungen. Waren die letzten zwei Jahre Särge entweder hochkant oder am Boden liegend aufgestellt, befanden sich dieses Jahr ein Sarg mit einem Skelett auf einem Strand neben Sonnenstühlen, die eigentlich immer besetzt waren. Aber heutzutage kann eine gute Handyapp störende Personen problemlos entfernen.
Die Feuershow auf dem Mittelaltermarkt
Sehenswert war auch die Feuershow auf dem Mittelaltermarkt. Eingebettet in eine Westerngeschichte – ich habe mir sagen lassen, dass es jeden Tag eine Fortführung der Story gab – wirkte sie gerade nachts sehr gut. Am meisten beeindruckte mich die Feuersense, von der ich leider kein Foto oder Video gemacht habe.
M’era Luna Samstag
Die Herren Wesselsky
Der M’era Luna Samstag begann für mich mit den Herren Wesselsky. Nicht wirklich überraschend war der Stil wie bei Eisbrecher und Megaherz. Ob Alexander Wesselsky mit seinem Seitenprojekt oder Eisbrecher auftritt, ist eigentlich ziemlich egal. Die Bandmitglieder sind übrigens nicht blutsverwandt, sondern seine Wahlfamilie.
Die M’era Luna Gothic Fashion Show
Eine Premiere bei dem diesjährigen Mera war für mich der Besuch der Gothic Fashion Show. Wer immer sie sich ansehen möchte, sollte frühzeitig da sein. Es gab eine Vorshow. Die Hells Belles machten eine schöne Poledance-Vorführung. Danach begann die eigentliche Fashion-Show. Nach Themen wie Leder, Masken, Flügel oder auch Labels wurden Kleidungsstücke und Accessoires präsentiert. Meistens mit einer aufeinander abgestimmten Show. Durchaus sehenswert.
Deine Lakaien
Mein nächster richtiger Programmpunkt waren „Deine Lakaien“. Alexander Veljanov und Ernst Horn machten eine Zeitreise und spielten viele Klassiker.
Saltatio Mortis trat danach auf, lief für mich aber eher im Hintergrund, während ich mich im Infield bewegte und die Atmosphäre genoss.
Front 242
Nachdem Front 242 auf jeder Gothika* gespielt wird, konnte ich mir den Auftritt nicht entgehen lassen. Die Band lieferte genau das ab, was die Fans erwarten: Kraftvolle Beats, treibende Rhythmen und ihren unverkennbaren EBM-Sound. Die energiegeladene Performance, kombiniert mit intensiven Lichteffekten und einer stimmungsvollen Bühnenshow, sorgte für eine elektrisierende Atmosphäre, die das Publikum von der ersten Minute an mitriss.
(* Die Gothika ist eine Gothikparty in Oldenburg, zu der ich bei Gelegenheit noch einen Blogartikel verfassen werde)
ASP
Wie schon bei den Lakaien, machte auch ASP eine Zeitreise in ihren Songs. Begleitet von einer guten Feuershow und unterstützt von Überraschungsgästen wie der Geigerin Shir-Ran Yinon sowie dem Berliner A-Cappella-Chor Stimmgewalt führte die Band das Publikum durch eine emotionale und fesselnde Reise. Die Kombination aus epischen Melodien, kraftvollen Texten und visuellen Effekten schuf eine einzigartige Atmosphäre, die die Zuhörer in eine andere Welt entführte. Mit jedem Song wurde die Spannung gesteigert, und die unverwechselbare Bühnenpräsenz von Alexander Frank Spreng ließ die Menge in Begeisterung aufgehen. Ein guter Headliner für den M’era Luna Samstag.
M’era Luna Sonntag
Welle:Erdball
Der Mera Luna Sonntag begann für mich mit Welle:Erdball und ich sage es einmal so: Ich mag Welle:Erdball. Da kann es verziehen werden, wenn nicht alle Töne getroffen werden. Vielleicht ist es auch ein M’era-Ding. Auf dem M’era-Luna 2018 habe ich es noch damit entschuldigt, dass die Sängerinnen sich neu finden mussten und die Akustik im Hangar nicht so gut war.
Lord of the Lost
LotL legten bei praller Sonne – ich hätte bei der Hitze nicht da oben stehen wollen – einen großartigen Auftritt hin. Chris Harms agierte mit dem Publikum und lief energiegeladen auf der Bühne hin und her.
VNV Nation
VNV Nation waren der Headliner am M’era Luna Sonntag. Letztes Jahr noch mit Orchester angereist, war dieses Jahr wieder normales Programm angesagt. Wie schon von einige Bands vorher wurden vor allem Klassiker präsentiert. Ich muss an dieser Stelle nicht erwähnen, dass es brechend voll war. Ein guter Abschluss für das diesjährigen M’era Luna.
Chaos-Camp und Social Media Treffen
Das M’era Luna Chaos-Camp traf sich auch dieses Jahr, wenn auch mit leicht veränderter Zusammensetzung und deutlichem Nicht-Social-Media-Überschuss. Mit dabei waren @leerileopard und @maymooncreations und wie schon angedeutet mehrere Offliner – fünf an der Zahl 😱
Ansonsten habe ich mir dieses Jahr nicht den Stress gemacht, mich extra zu verabreden. Es ist schön, wenn ich Leute treffe, aber ein so kurzes Festival kann ich so viel besser genießen. Wobei ich trotzdem hoffe, nächstes Jahr einige zu sehen, die ich dieses Jahr nicht getroffen habe. Die, die ich auf dem Weg getroffen, zähle ich dieses Jahr nicht extra auf.
Fazit
Ein sehr schönes M’era Luna. Gut war auf organisatorischer Seite, dass potentiell durch Drehen des Eingangsbereichs mehr Campingground zur Verfügung hätte stehen müssen. Schlecht dagegen, dass trotzdem schon recht früh alles voll oder zumindest „reserviert“ war.
Positiv war auch, dass das Telefonnetz nicht zusammenbrach und die Security sehr entspannt war. Auch möchte ich erwähnen, dass ich, als ich aus den Duschen kam, gefragt wurde, ob das Wasser warm genug wäre. Da hätten sich vorher welche beschwert. Es wird also auf „Kundenwünsche“ eingegangen.
An alle die auch da waren: Wie fandet ihr das diesjährige M’era? An alle anderen: Seid ihr nächstes Jahr dabei?