Pokémon Go ist zur Zeit der neue heiße Scheiß im Virtual Reality pardon Augmented Reality Gaming Sektor. Und seitdem es seit gestern offiziell in Deutschland zu haben ist, ist dem virtuellen Sammelwahn nichts mehr entgegenzusetzen und die Jagd nach Pikachu, Enton und Pummeluff kann beginnen.
Vor der Veröffentlichung
Im Vorfeld wurde die im deutschen Playstore nicht zu findende App trotzdem schon entweder aus alternativen Quellen oder über den „Ich wohne in Australien“-Trick über den australischen Playstore installiert. Der einzige Wermutstropfen dabei war, dass die Server unter Dauerlast öfter nicht zur Verfügung standen. Natürlich könnte der findige Hater nun die Pokémon-IT blamen, allerdings war dieses Spiel zu dem Zeitpunkt erst nur in Australien und Neuseeland offiziell zu haben und konnte wie oben erwähnt nur mit Tricks in anderen Ländern installiert und gespielt werden, was wiederum zu den Serverproblemen führt. Es tauchten auch Gerüchte auf, dass es einen GEO-Block gäbe, da aber zwischendurch zeitweilig das Spielen immer wieder möglich war, wird dies nicht der Fall gewesen sein.
Das Spielprinzip
Aber kommen wir zum Spiel: Der Spieler schlüpft in die Rolle eines zukünftigen Meister-Pokémon-Trainers – welch eine Überraschung. Mit diesem Avatar läuft er durch das Straßennetz der Realwelt. Ein virtueller Layer zeigt dabei die für den Spieler interessanten Orte wie Pokémon-Arenen und PokéStops an. Ganz wichtig ist natürlich auch, dass spawnende wilde Pokémon angezeigt werden, die der junge Trainer trainieren kann. Um dies zu tun, müssen die Pokémon zuerst mit einem Pokéball gefangen werden – wer hätte das gedacht. Dazu wechselt die Perspektive unter Nutzung der Frontkamera von dem Straßennetz auf eine Ego-Perspektive um. Es kann auch ein virtueller Hintergrund eingestellt werden, so dass das Smartphone auch auf den Boden gerichtet sein kann und der Spieler von umgebenden Personen nicht ganz so seltsam beäugt wird – „Fotografieren Sie mich etwa?“
Beim anschließenden Wurf ist es wichtig, dass der Ball den zukünftigen Trainingskandidaten auch trifft. Der über ein Wischen mit den Fingern kontrollierte Wurf kann auch daneben gehen. Dazu widersetzen sich einige Pokémon dem Fangvorgang, brechen aus dem Ball aus und laufen auch wieder weg. Abhilfe verschafft die Himmihbeere, die das Pokémon besänftigt und es sich somit leichter fangen lässt. Weitere nützliche Gegenstände sind:
Das Lockmodul, mit dem ein PokéStop attraktiver für Pokémon wird, die, wie der Name schon sagt, von dem Modul angelockt werden. Dabei hilft das Lockmodul allen Spielern in der Nähe des entsprechenden PokéStops.
Der Rauch wirkt wie das Lockmodul, lockt allerdings Pokémon nur zu dem einsetzenden Spieler an unabhängig von einem PokéStop
Das Glücksei verdoppelt die gesammalten Erfahrungspunkte für 30 Minuten.
Erfahrungspunkte und Kämpfe in den Arenen
Für gefangene Pokémon und das Besuchen von PokéStops gibt es Erfahrungspunkte, mit denen der Spieler aufsteigt, was ihm wiederum Bonusgegenstände beschert. Ebenfalls Erfahrungspunkte gibt es für Kämpfe, die in den Arenen stattfinden. Leere Arenen können dabei kampflos besetzt werden, Arenen von feindlichen Teams übernommen und in befreundeten Arenen trainiert werden. Bei den Kämpfen kann der Spieler sein Pokémon den Angriffen ausweichen lassen sowie seinerseits mit einer normalen oder seiner Spezialattacke angreifen, sofern letztere durch mehrere normale Attacken aufgeladen wurde. Welche Fähigkeit im Kampf bei welcher Pokémonart wie wirkt entnehmt ihr am besten diversen Internetquellen wie z.B. Effektivitäts-Tabelle der Pokémon-Typen
Durch den Kampf erschöpfte Pokémon müssen übrigens mit Hilfe von Items hochgepowert werden. Sie erholen sich leider nicht von alleine.
Badges
Badges sind zusätzliche Belohnungen, die der Spieler erhalten kann. So gibt es für eine bestimmte Anzahl gefangener Pokémon oder auch eine bestimmte Anzahl an gelaufenen Kilometern diese Belohnungen.
Die Pokémon Jagd
Bei meiner Jagd nach Pokémon, konnte ich übrigens bisher keinen Zusammenhang zwischen dem umgebenden Ambiente in Bezug auf die Pokémonart finden. So fand ich schon einige Wasserpokémon nicht direkt im Wasser. Was ich allerdings wie schon einige festgestellt habe, ist, dass Pokémon sich eher in belebteren Gegenden aufhalten; und einige Pokémonarten sich an denselben Stellen aufhalten – ich fing mehrere Pummeluffs an derselben – nicht der gleichen(!) – Stelle in der Nähe der Europapassage in Hamburg. Wenn ihr also ins Grüne fahrt, dürftet ihr so gut wie kein Pokémon finden. Macht eher einen Stadtbummel. Rechts unten am Bildschirm wird euch übrigens angezeigt, welche Pokémon wie weit von euch entfernt bzw. in eurer Nähe sind. Drei Fußstapfen zeigen dabei an, dass das Pokémon weiter weg ist, eine Fußstapfe, dass es ganz nah ist. Pokémon ohne Fußstapfen sind direkt bei euch, ihr müsst sie nur finden d.h. ein wenig warten oder euch mal drehen. Auch kann es sich lohnen zu den raschelnden Blättern auf dem Bildschirm zu wandern.
Eier ausbrüten
Wem das Jagen zu doof ist, der kann auch einfach eines der Eier ausbrüten, die er in einem PokéStop finden kann. Dazu gibt es Inkubatoren, die ebenfalls gefunden werden können. Nach einer bestimmten Anzahl an gelaufenen Kilometern schlüpft dann ein Pokémon – ich habe den Eindruck, dass die App die zurückgelegten Kilometer noch nicht richtig bestimmt. Ich laufe jedenfalls bei geöffneter App mehr als die angegebenen Kilometer. Auch scheint die App zu merken, wenn der Spieler nicht läuft, sondern mit einem anderen Fortbewegungsmittel fährt.
Entwicklung und Evolution
Natürlich kann ein Pokémon je nach Art bestimmte Evolutionsstufen durchlaufen. Wenn der Spieler nicht schon das Glück hat, ein ausgewachsenes Pokémon zu fangen, muss er es wohl oder übel selbst entwickeln. Die Entwicklung kostet normalerweise ein paar pokémonartspezifische Bonbons. Diese erhält der Spieler bei jedem Fang einer Pokémonart. Also je mehr Pokémon einer Art gefangen sind, desto mehr Bonbons und damit irgendwann die Möglichkeit den nächsten Evolutionssprung für eines dieser Pokémon auslösen zu können. Bonbons erhält der Pokémonbesitzer auch durch das Verschicken der Pokémon. Diese sind dann allerdings aus dem Spiel. Aber ab und zu sollte das Inventory aufgeräumt werden, da das Pokémonmaximum bei 250 Monsterchen liegt
Sozial ist es übrigens sehr interessant, was Pokémon Go bewirkt. Ich habe noch nie so viele einzelne Gruppen junger Menschen gesehen, die so intensiv einer Sache nachgingen – in diesem Fall waren sie dem Pokémon Go Fieber verfallen. Ich kann mir vorstellen, dass es einige junge Menschen nach draußen treibt, die sonst eher drinnen geblieben wären.
Wir gehen an einer Gruppe junger Männer mit Smartphones vorbei. Wissende Blicke werden getauscht. Schließlich lachen beide Seiten #PokemonGO
— 🌖🐙Philipp🐙Cthulhu-Kultist🐙🌔 (@Shadowelf) July 14, 2016
Pokémon Go begeistert übrigens nicht nur die jungen Generationen die mit Pokémon aufgewachsenen Generationen:
Die Kids der Umgebung beschweren sich inzwischen per Whatsapp bei meinen Kindern wenn ich ihre Arena platt mache. 😎 #PokemonGo
— Nur eine Glitzerelfe (@Sintaura) July 11, 2016
Ich war 25 als Pokemon rauskam, sofort Feuer und Flamme und tauschte mich rege mit der Jugend von damals aus. #Somethingsneverchange
— Nur eine Glitzerelfe (@Sintaura) July 13, 2016
Die spielenden Mitglieder vom Hamburger Twitterstammtisch Twueddelband sind übrigens geschlossen in Team Weisheit, also Team Blau. 😀
Welches Team habt ihr gewählt? Welche seltenen Pokémon habt ihr schon? Habt ihr schon Pikachu?
Mein Handy kann den AugmentedrealityMode nicht. Und tatsächlich ist das Jagen ohne AR viel einfacher 😉