Heute vor fünf Jahren mussten wir sehr früh raus, um pünktlich am Flughafen zu sein. Schnell schlangen wir unser australisches Frühstück herunter – noch mochten wir das australische Weißbrot, das es hier ausschließlich gab. Zum Flughafen gelangten wir in zwei Taxen. Ich erwischte eines mit einem indischen Taxifahrer, der uns redselig folgende interessanten Informationen mitteilte:
„In sechs Monaten ist die Weltwirtschaftskrise vorbei.“
„Koalas sind durch Eucalyptus ständig unter Drogen und können deswegen so leicht geknuddelt werden.“
„Indien produziert pro Jahr eine Million IT-Spezialisten und wird die Welt-IT übernehmen.“
„Die Deutschen sind nicht so ‚relaxed‘, aber bauen gute Autos.“
„Vor Spinnen und Schlangen sollte man sich fernhalten, da sie giftig sind.“
„In Indien braucht man nur ein kleines Geschäft, um ein Vermögen zu machen.“
Dazu kamen noch Gespräche über Boris Becker und Franz Beckenbauer, da dies die deutschen Sportler waren, die er kannte. Ich kam mir wie in einem Adventure oder Rollenspiel vor, bei dem man von einem NPC mehr oder weniger wichtige Neuigkeiten oder Tatsachen erzählt bekommt, von denen aber mindestens eine noch richtig relevant wird.
Der Flug nach Brisbane
Wir kamen pünktlich zum Flughafen, allerdings hatte unser Flug leider Verspätung, so dass wir erst eine Stunde später los fliegen konnten. Allerdings holte der Pilot diese Zeit wieder raus, so dass wir Brisbane zur geplanten Zeit erreichten, nur der Landeanflug war ein wenig holprig. An unserem Hostel in Brisbane sollten wir erst merken, wie gut wir es noch mit dem Hostel in Sydney hatten. Nicht nur, dass die Betten quietschten, unsere Zimmer lag an einer Hauptstraße unter uns eine Bar – die „Down Under Bar“, die es witzigerweise auch in Hamburg gibt. Das genaue Ausmaß der Lärmkatastrophe sollte uns erst in der Nacht bewusst werden.
Zunächst erkundeten wir in Brisbane den Wickham Park und die Story- Bridge. Ein Mitglied unserer Reisegruppe nahm Telefonkontakt zu einem ehemaligen Zivildienstkollegen auf – er hatte schon vorher per E-Mail mit ihm kommuniziert. In einem Restaurant an der Riverside trafen wir uns schließlich zum Essen mit ihm. Er gab uns wertvolle Tipps für Brisbane und Umgebung, unseren Weg nach Cairns und die australische Kultur allgemein. Zurück in der Jugendherberge konnten wir aufgrund eines neuen schon schlafenden Mitglieds in unserem Sechserzimmer den folgenden Tag nicht mehr planen und gingen relativ früh für uns ins Bett.