Reisetagebuch Vietnam: Es ist der 11. November des Jahres 2010. Heute besuchten wir die Kaiserstadt und den Dong Ba Markt in Hue sowie die Grabanlagen Lang Tu Duc, Lang Minh Mang und Lang Khai Dinh. Außerdem fuhren wir auf dem Parfüm-Fluss
Regenmäntel in Hue
Da es heute wie aus Kübeln goss, legten wir uns tolle, faltbare lilane Kunstoffregenmäntel beim Händler am Straßenrand für 1 $ zu. Sie machten sich den ganzen Tag über bezahlt. Sie hatten nur den Nachteil, dass sie dauerhaft extrem ungesund nach Plastik rochen.
Die Kaiserstadt von Hue
Zuerst sahen wir uns die Kaiserstadt in Hue an. Wie unser Guide Chau uns sagte, muss man dazu wissen, dass Vietnamesen lieber Kaiser sagen, obwohl es größtenteils „nur“ Könige waren. Eine sehr schöne und große Anlage, in der vietnamesischer Könige mit ihren vielen Frauen, Wächtern und Beamten lebten. Chau erzählte uns viel über Geschichte, Kultur und wie der Tagesablauf für die Kaiser der Nguyen-Dynastie war – im Übrigen einer der häufigsten Nachnamen in Vietnam.
Ich konnte am Abend leider kaum etwas niederschreiben, weil es zu viel Wissen auf einmal war. Was aber bis heute in meinem Gedächtnis geblieben ist, ist wie Chau traurig auf die Löcher in den Wänden zeigte, die es überall auf dem Gelände gab, und anklagend sagte:“Das sind die Geschenke von den Amerikanern!“
Der Dong Ba Markt in Hue
Danach ging es auf den Dong Ba Markt in Hue. Ein riesiger Markt. Zwischen den Ständen waren die Gassen sehr eng, so wie man sie aus Filmen kennt – das Klischee stimmt aber. Auch war alles sehr verwinkelt, so dass man als Reisegruppe gut damit beraten war, sich nicht zu trennen, um nachher auch zusammen zurück zu kommen. @toxicbrain wurde wie schon öfter auf der Reise angesprochen, ob er Vietnamese sei, ich dagegen auf meine Glatze:“Where is your hair?“
Die Pagode Thien Mu
Anschließend besichtigten wir die königliche Pagode Thien Mu, die die höchste Pagode in Vietnam ist. Hier war auch das Auto, ein himmelblauber Austin A95, des Mönchs Thích Quảng Đức ausgestellt, der sich aus Protest gegen die Unterdrückung der Buddhisten in Vietnam 1963 in Saigon selbst verbrannte. Neben der damaligen Aufmerksamkeit in den Medien, wurde das Bild auch auf dem Cover des Debüt-Albums der Band „Rage Against the Machine“ verwendet.
Auf der anschließenden Fahrt auf dem Parfüm-Fluss wurde uns zuerst über den Fluss erzählt und uns dann Kleidung zum Kauf angeboten. Drei „Nike“-Hosen zu je umgerechnet 7,20 €
Besichtigung der Grabanlagen Lang Tu Duc, Lang Minh Mang und Lang Khai
Den Rest des Nachmittags verbrachten wir mit der Besichtigung von drei Grabanlagen: Lang Tu Duc, Lang Minh Mang und Lang Khai Dinh. Heute war wohl ein besonderer Tag, da wir in Lang Tu Duc eine Gruppe von Vietnamverteranen beobachten konnten, die sich dort in ihren Uniformen mit Orden trafen. Am beeindruckensten fand ich dabei Lang Minh Mang, da diese im Gegensatz zu den anderen am schlechtesten erhalten war bzw. damit auch nicht restauriert war – die Ruinen hatten einfach ihren Charme.Am Abend saßen wir in der DMZ-Bar – ja interessanter Name für eine Bar in Vietnam – wo wir endlich mal eine Pizza bestellten – wir konnten Nudeln und Reis schon nicht mehr sehen.