Reisetagebuch Vietnam: Es ist der 12. November des Jahres 2010. Heute fuhren wir über den Wolkenpass mit Zwischenstopp im Cham-Museum in Da Nang nach Hoi An.
Über den Wolkenpass nach Hoi An
Gestern hatte unser Guide Chau noch über den Wolkenpass und den Tunnel, der unter dem Gebirge gebaut worden war, und Dank dem alles nun viel schneller ginge, gesprochen. Auf die Frage von @toxicbrain, dass wir aber am nächsten doch über den Wolkenpass fahren würden, hatte Chau nur mit ernster unverständnisvoller Miene reagiert und gesagt:“Nein, durch den Tunnel!“ – so als wenn er denken würde „Diese seltsamen Europäer, geht doch viel schneller durch den Tunnel!“
Er hatte aber später leise gelacht und vor sich hin gegrinst, aber das haben die anderen wohl nicht mitbekommen, aber ich 😀
Umso freudiger überrascht waren die anderen, als es heute nun doch über den Pass ging. @toxicbrain fragte Chau:“Aber du sagtest doch, es geht durch den Tunnel.“ Chau grinste und lachte freudig. Ein „Ich hab dich verarscht 😀 “ schwebte unausgesprochen im Raum.
Auf dem Wolkenpass
Die Händler an den Rastplätzen und auf dem Pass oben sind sehr aufdringlich. Einer versucht es auf die Freundschaftstour, ein anderer möchte über den deutschen Fußball Kontakt knüpfen, allerdings war der Anfang mit „Ich mag Bayern München“ nicht so die beste Methode, um bei mir zu punkten. Eine Schwangere Vietnamesin erzählte von ihrem Baby, dass sie bekommen würde und für das ich etwas kaufen solle. Dafür entschädigte die Aussicht: Auf der Mitte des Passes können die hohen bewaldete Berge mit tiefhängenden Wolken und schöne Strände in Nord- und in Südrichtung gesehen werden. Der Wolkenpass hat auch aufgrund dieser tiefhängenden Wolken seinen Namen. Wir machten viele Fotos – das überrascht an dieser Stelle sicher niemanden 🙂
Im Cham-Museum in Da Nan
In Da Nang besichtigten wir ein Cham-Museum. Die Cham waren das Volk, das ursprünglich in dieser Gegend beheimatet war. Im Museum finden sich einige Statuen ohne Köpfe. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass verfeindete Stämme bei einem Überfall die Köpfe der Statuen des unterlegenen Stammes abschlugen.
Unser Mittag nahmen wir in einem Restaurant direkt am Strand ein. Wir konnten Fischern, die mit Netzen fischten, bei ihrem Tagewerk zusehen.
Die Marbel Mountains
Bevor wir Hoi An erreichten, schauten wir uns noch den Herstellungsort von Marmorfiguren in den sogenannten Marbel Mountains oder einfach zu deutsch den Marmorbergen an. Sie bestehen aus fünf Bergkegeln, denen die fünf „Elemente des Universums“ – Wasser, Metall, Holz, Feuer, Erde – zugeordnet sind. Ich fragte mich bei der Betrachtung der vielen Kunstwerke und Statuen laut, ob man auch Figuren von sich anfertigen lassen könnte.
Toxicbrain dazu: „Du bist überhaupt nicht narzistisch veranlagt!“
Ich: „Ich könnte sie ja bitten mir einen Eight-Pack zu verpassen!“
Toxicbrain mich nachmachend: „Und bitte unten ein wenig mehr!“
Die Seidenfabrik von Hoi An
Später in Hoi An schauten wir uns zuerst an, wie Seide aus Seidenraupen hergestellt wird, und welche Produkte aus ihr gemacht werden. Ich kaufte mir ein Seidenbild – darauf ist eine Vase mit Inhalt dargestellt. Ein Bild mit einem Kätzchen stimmt leider von den Proportionen nicht. Danach besuchten wir die Altstadt: In ihr ein Haus mit drei Baustilen – chinesisch, japanisch und vietnamesisch – die japanische Brücke Chua Cau und eine Pagode.
Wäsche waschen lassen in Vietnam
Nach dem Einchecken im Hotel brachten Hubi und ich unsere Wäsche zu einer Wäscherin. Die Station schien mobil und sie verlangte nur 20.000 Dong – das sind umgerechnet ca. 80 Cent – für 1 Kg Wäsche waschen. Da wir morgen früh wieder abreisen wollen, verspricht sie statt morgen Nachmittag am Morgen fertig zu sein. Auf unsere Frage, ob wir nicht eine Quittung bekommen, sagt sie nur „I’ll remember you!“ – wir haben Angst unsere Wäsche niemals wieder zu sehen.
Nachts in Hoi An
Beim Abendessen waren wir über die günstigen Preise überrascht. Als wir dann die Portionen sahen, wussten wir warum. Toxicbrain mit dem teuersten Gericht – allerdings nur 60.000 Dong (ca. 2,50 €) – hat die kleinste Portion: Zwei kleine gefüllte Krabben. In einem anderen Restaurant holten wir uns dann Nachschub. Und spazierten durch das nächtliche Hoi An zum Hotel. Die Stimmung dieser Stadt ist auch im Dunkeln sehr schön.