Am heutigen Tag trekkten wir nach Dingboche. Wir standen recht früh kurz vor 6 Uhr auf – wir waren eh wach, da wir nur schlecht schlafen konnten. Wahrscheinlich schon Auswirkungen der Höhe. Die aufgehenden Sonne auf den Bergen schauten wir uns an und machten viele Fotos. Unsere Guides brachten uns Tee nach draußen, was auch nötig war, da es schon ein wenig kühler war.
Tenboche Monastary
Das Kloster hatte ein schönes Eingangstor, war aber ansonsten nicht so spektakulär und wir waren froh, dass wir nur kurz der Zeremonie beiwohnten. Hier hatten „nur“ zwei Mönche gebetet.Das Frühstück war sehr übersichtlich, so dass wir froh waren, dass das Mittagsmahl üppiger ausfiel. Zum Glück hatte es heute wieder einen Schokoriegel des Tages – ein Snickers gegegeben.
Auf dem Weg nach Dingboche
Bei einer Brücke vor Pangboche wollten zwei Yak-Karawanen die Brücke gleichzeitig entgegengesetzt passieren. Das Ganze wurde Dank eines Touristen, der auf der schmalen Brücke noch unbedingt lange in aller seelenruhe Fotos machte, für beide Seiten stark verzögert. Einer der Hirten musste seine Karawane auf einem „Nebenweg“ parken.Es gibt hier oben im Übrigen keine Esel-Karawanen. Diese sind nur bis Namche Bazar erlaubt. Auch ist die Regelung seit Namche Bazar so, dass die Träger einer Gruppe nicht mehr in der gleichen Unterkunft schlafen dürfen wie die Trekker. Es hatte hier wohl mal Probleme gegeben und der Tourismus und die damit verbundene Einnahmequelle sollte so wohl geschützt werden. Den Trägern stehen entsprechende andere Unterkünfte zur Verfügung. Es ist ein komisches Gefühl, eine Zweiklassengesellschaft.Wir sahen jetzt öfter Parabolspiegel, die genutzt werden, um Wasser zu erhitzen. Schön, wie hier Sonnenenergie gut genutzt wird.
Yeti-Abdruck
An einem Felsen, sah ich einen farbigen Tierabdruck. Auf Nachfrage bei Man erhielt ich die Antwort, dass es der Abdruck eines Yetis, eines Schneemenschen sei. Meine Frage, ob das jetzt einen Sinn hat oder eher Spaß ist, wurde wohl nicht richtig verstanden. „Nein, den gibt es in echt!“ war die Antwort. Ich hakte an dieser Stelle nicht nach.Später kamen wir auf eine Hochebene. Hier war die Luft schön trocken, aber wir merkten die Höhe und kamen nur langsam voran. Nach ein paar schnelleren Schritten mussten wir durchatmen. Also lieber langsam voran gehen.
Dingboche
Dingboche liegt auf ca. 4410 Metern und ist auch eher ein Touristendorf mit vielen Lodges. Das Aufladen hier in unserer Lodge, der Moonlight Lodge, von Geräten kostete 300 NPR pro Stunde. Mein mobiles Internet, das seit Thadokoshi wieder funktioniert hatte und seit gestern wieder Probleme machte, hatte sich nun definitiv verabschiedet. Ich zahlte 600 NPR für 200 MB um einem Herzmenschen eine Nachricht zu schicken – nein dafür brauchte ich nicht die gesamten 200 MB 😉
Die Dusche befand sich draußen im Innenhof, war aber warm und hatte einen schönen Natursteinboden. Wir zahlten pro Person 500 NPR. Mein Zimmernachbar und ich hatten Kopfschmerzen. Heute waren wir sehr geschafft – alle. In meinem Tagebuch vermerkte ich: „Es fühlt sich seltsam an. Es nullt einen.„
Höhenkrankheit und andere Touristen
Diese Zwischenüberschrift ist bewusst so gewählt. Zu unserem Leidwesen sind die anderen Gäste der Lodge eher nervig. Eine große Gruppe Amerikaner war sehr laut und wollte in der Hälfte unserer Zeit zum Mount Everest Base Camp hoch aufsteigen. Sie hatten alle Diamox zu sich genommen. Diamox ist ein Medikament, um die Symptome der Höhenkrankheit zu bekämpfen, um dann schnell im Notfall absteigen(!) zu können.
Bei einer anderen Touristin – der Teenie-Tochter einer israelischen Familie – konnten wir die Symptome der Höhenkrankheit sehen:
Sie saß dick eingepackt vor dem Ofen und fror trotzdem noch. Sie aß auch den Abend über nichts. Trotzdem musste sie sich in der Nacht mehrfach übergeben. Unser Guide Man hatte mit dem Guide der Gruppe gesprochen und einen Abstieg empfohlen. Dieser entgegnete allerdings, dass er das genauso sähe, die Familie aber unbedingt weiter aufsteigen wolle.